Donnerstag, 13. März 2014, 19.30 Uhr

Technik denken

mit
Erich Hörl (Philosoph, Bochum)

Ort
Technische Informationsbibliothek (TIB)
Welfengarten 1B, 30167 Hannover
Stadtbahn 4/5 bis Leibniz Universität

Kooperation
4. Festival für Philosophie in Hannover

Wie lebt es sich am Beginn des 21. Jahrhunderts? In weltumspannenden technischen Systemen, wo Sonden bis ins All ausgreifen und smarte Objekte in die kleinsten Winkel vordringen. Die ubiquitäre technische Welt von heute, ihre fortdauernde technische Transformation – sie ist nicht das Werk der Philosophen. Und wenn Technik und Philosophie fremdeln, stört das die Technik nicht: Ihr Fortschritt kommt weitgehend ohne Philosophie aus. Doch ist Leben deshalb jetzt ein technisches Projekt?

Davon ist zumindest auszugehen: Als „technologische Bedingung“ bezeichnet der Philosoph Erich Hörl (Ruhr Universität Bochum) eine Objektwelt, in der Technik uns permanent umgibt, versorgt, reguliert und unterhält. Diese kybernetische Daseinsdisposition ist die neue Conditio humana, und jede Geistesgegenwart braucht einen Sinn für Technik, um Sinn- und Gestaltungshorizonte in der Technik wahrzunehmen. Die alten Fragen sind damit ja nicht vom Tisch: Emanzipation, Entfaltung, Sorge, Verantwortung, Würde, Gerechtigkeit, Freude, Glück. Wie wollen wir leben?

Erich Hörl © Emanuela Danielewicz, HKW