Landschaftliches Erbe: Der imposante »Monte Kali« in Heringen. Foto © CEphoto / Uwe Aranas, CC BY-SA 3.0

Donnerstag, 20. Juni 2019, 19:00 Uhr

Salzvorkommen

Von Kalibergen und Kavernenspeichern

mit
Frank Nickel (Kaliberg Empelde), Rudolf Thierbach, Ulrich Ochmann (Niedersächsisches Museum für Kali- und Salzbergbau), Dirk Zapf (Abteilung für Unterirdisches Bauen, Leibniz Universität) und Gästen

Ort
Bergbühne Empelde
Hansastr. 55 A
30952 Ronnenberg 1

Abendkasse
5 EUR oder 0 EUR unter 25

Ein Dank an die Erdgeschichte: Deutschland hat reiche Salzvorkommen. Sie stecken im Boden, man sieht sie erstmal nicht. Eine norddeutsche Besonderheit sind dabei die Salzstöcke: domartige Aufwölbungen der Salzflöze zu kilometerhoher Mächtigkeit. Was man dann häufig sieht, sind die sogenannten Kalihalden; in der Umgebung von Hannover gibt es zahlreiche dieser weißen Riesen. Sie sind das landschaftliche Erbe der jahrzehntelangen Kaliförderung und bestehen nicht – wie der Name suggeriert – aus Kalisalz, sondern aus den Rückständen, die bei der Kaligewinnung übrig bleiben.

In Empelde am südwestlichen Stadtrand von Hannover ist das Salz sehr gegenwärtig. Über acht Jahrzehnte bescherte das Kaliwerk Hansa dem Ort einen erklecklichen Wohlstand und eine in den Himmel wachsende Rückstandshalde. Seit den siebziger Jahren ruht der Kalibergbau auf Hansa, nicht aber die Nutzung des gigantischen Benther Salzstocks: Er dient heute als Herbergsformation für Gaskavernen.

Der Kaliberg Empelde verwandelt sich indessen in einen grünen Riesen. Kalihalden sind generell imposant, aber problematisch. Ihr Material – überwiegend Steinsalz – hat keinen Wert, ist instabil und wasserlöslich; so taugen Kalihalden praktisch zu nichts, versalzen aber die Gewässer.

In Empelde verfolgt man das beispielhafte Projekt, den Kaliberg zu renaturieren. Eine Bauschuttdeponie sorgt einerseits für das Material, das inzwischen eine solide Deckschicht über dem Salz bildet, und für die Erlöse, aus denen die Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern finanziert wird. So ist aus dem ehemaligen Salzberg ein Waldberg mit einer vielfältigen Flora und Fauna geworden.

Bei einem Sommerpicknick an der Bergbühne Empelde thematisieren wir die Facetten dieser Salzgeschichte.