Der größte bekannte Fusionsreaktor: die Sonne (NASA-Foto © pxhere, CC)

Donnerstag, 12. September, 19–21 h

Atomreaktoren mit Zukunft

Die Rolle der Kernkraft im postfossilen Energiemix

mit
Josef Schweinzer / Max-Planck Institut für Plasmaphysik, Garching
Nico Bernt / Dual Fluid Energy Inc., Vancouver
Guido Houben / Transmutex AG, Genf
Horst Geckeis / Institut für Nukleare Entsorgung
am KIT, Karlsruhe

Ort
Leibnizhaus
Gästehaus der Leibniz Universität Hannover
Holzmarkt 5, 30159 Hannover

Stadtbahnen 3, 7, 9, 10 bis »Markthalle/Landtag«

Eintritt frei   (Spenden sind willkommen :-)

Zum Hintergrund

Ist die Kernenergie heute noch eine Zukunfts-technologie? Die Euphorie der atomaren Gründerzeit ist nüchternem Realismus gewichen. Zu deutlich sind die Nachteile geworden, die dem Versprechen einer unerschöpflicher Energiequelle gegenüberstehen. Die friedliche Nutzung der Kernenergie ist weder wirklich sicher noch wirklich kostengünstig. Und die ökologische Abwägung bleibt ambivalent: Atomstrom ist CO2-frei und mithin klimaneutral, hinterlässt dafür aber hochradioaktiven Abfall.

Deutschland gehört zur Phalanx der Staaten, die beschlossen haben, aus der Atomenergie auszusteigen. Weltweit überwiegt die Zahl derer, die an der Kernkraft festhalten und diese sogar forcieren wollen. Zu den traditionellen Motiven der Energiesicherheit und -autonomie gesellt sich mit wachsender Dringlichkeit die Klimakrise. So hält die Internationale Energieagentur das Zwei-Grad-Ziel nur bei einem deutlichen Ausbau der Kernenergienutzung für erreichbar.

Unsere Fragestellung

Angenommen, die Atomenergie hätte noch gar nicht ausgedient: Welche Reaktorkonzepte haben aus heutiger Sicht Potenzial? Welche Innovationen sind geeignet, die radioaktive Abfallproblematik zu entschärfen? In welche Technologien lohnt es sich zu investieren? Und welche Rolle hätte die Kernkraft im postfossilen Energiemix der Zukunft?

In Kooperation mit

Das Forschungsprojekt unter Beteiligung des IRS (Leitung: Prof. Dr. Clemens Walther) stellt nach fünf Jahren Laufzeit seine Ergebnisse der Science Community und der interessierten Öffentlichkeit vor: »Ein Ding der Unmöglichkeit? Transdisziplinäre anwendungsorientierte Grundlagenforschung zur nuklearen Entsorgung« am 13.–14.09.2024 im Leibnizhaus Hannover.

Dr. Josef Schweinzer

koordiniert am Max-Planck Institut für Plasmaphysik in Garching die Mitwirkung in diversen internationalen Forschungsprogrammen zur Entwicklung eines Fusionsreaktors.

Nico Bernt

ist Festkörperphysiker mit der Spezialisierung auf Reaktor-, Neutronen- und Strahlungsphysik. Als Science Communication Manager arbeitet er für das kanadische Unternehmen Dual Fluid, das einen neuen Gen4-Reaktortyp entwickelt.

Dr. Guido Houben

ist Deutschland-Direktor des Schweizer Start-Up Unternehmens Transmutex, das in Transmutationsanlagen mittels Neutronenstrahlen kerntechnische Abfälle (Uran, Plutonium) in vergleichsweise harmlose Elemente bzw. Isotope umwandeln will.

Prof. Dr. Horst Geckeis

leitet das Institut für Nukleare Entsorgung (INE) und ist stellvertretender Sprecher des Topic 6 – Kernenergie und Sicherheit am KIT (Karlsruher Institut für Technologie).