Grafik © Oliver Schwehm
mit
Oliver Schwehm
Dokumentarfilmer, Straßburg
Ort
Lesesaal im Marstall, TIB
Welfengarten 1A, 30167 Hannover
Stadtbahn 4/5 bis »Leibniz Universität«
Eintritt frei (Spendenbox)
Kooperation
Lutz Kayser (1939 – 2017) war ein deutscher Ingenieur, der sich in den 1970er Jahren anschickte, die Raumfahrt zu revolutionieren.
Seine Vision: Weltraumflüge müssen preiswerter werden. Raketen lassen sich viel billiger herstellen, wenn man Bauteile aus industrieller Serienfertigung verwendet – so etwa einen Scheibenwischermotor von Volkswagen für die Triebwerksregulierung.
Kayser gründet ein Start-up namens OTRAG, sammelt viele Millionen D-Mark Wagniskapital ein und findet im afrikanischen Dschungel ein passendes Firmengelände: Der Diktator Mobutu verpachtet den schwäbischen Entwicklern im damaligen Zaire ein Gebiet von der Größe der DDR für ihren experimentellen Weltraumbahnhof.
Das Projekt startet vielversprechend, doch bald häufen sich technische, finanzielle und schließlich auch politische Widerstände und lassen die Raumfahrtpioniere episch scheitern.
Der Dokumentarfilmer Oliver Schwehm hat ein Gespür für Menschen mit markanten Lebensläuften. Zu seinen zahlreichen Produktionen zählen Portraits über den Schriftsteller Arno Schmidt oder den US-amerikanen Football-Rebellen Colin Kapernik.
In FLY ROCKET FLY portraitiert Schwehm mit dem schwäbischen Raumfahrt-Ingenieur Lutz Kayser einen weitgehend vergessenen Technikpionier der 70er Jahre, der heute als Vorläufer eines Elon Musk angesehen werden kann.
Der Film- und Gesprächsabend mit Oliver Schwehm ist Teil einer Jubiläumstour: Vor fünfzig Jahren wurde als weltweit erstes privates Raumfahrtunternehmen die OTRAG gegründet – die Orbital Transport und Raketen Aktiengesellschaft.